Susan Sontag 1933 - 2004
Susan Sontag war eine US-amerikanische Schriftstellerin, Essayistin und Publizistin. Sie ist bekannt für ihren Einsatz für Menschenrechte sowie als Kritikerin der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Susan Sontag wurde als Susan Rosenblatt in eine jüdische Familie hineingeboren und ist die Tochter eines Exportkaufmanns und einer Lehrerin. Das Mädchen wurde von den Großeltern aufgezogen, als die Eltern in der Republik China waren.
Als Susan sechs Jahre alt war, starb ihr Vater an Tuberkulose. Die Mutter heiratete erneut; der Name des Stiefvaters war Sontag.
1949 ging Susan Sontag an die Universität in Chicago und studierte Französisch, Literatur und Philosophie. 1950 - mit 17 Jahren - heiratete sie den Soziologen Philip Rieff, mit dem sie eine Studie über den Einfluss von Sigmund Freud auf die moderne Kultur veröffentlichte. Seit den 1970er-Jahren lebte sie in einer Beziehung mit der Fotografin Annie Leibovitz.
Susan Sontag wohnte im Stadtteil Chelsea in New York. Sie trat als scharfe Kritikerin der Bush-Regierung insbesondere des Irak-Krieges in Erscheinung. Sie galt neben Mary McCarthy und Joan Didion als femme de lettres. Große Anerkenneung fanden ihre Essays zur Ästhetik und Hermeneutik in Fotografie, Film, Literatur und Kunst. Sie starb im Alter von 71 Jahren in New York an Leukämie.
Susan Sontag wurde auf dem Cimetière Montparnasse, Paris, Frankreich beigesetzt.
Auszeichnungen
Im Jahr 2000 wurde sie in den USA mit dem National Book Award, dem höchsten Buchpreis der USA ausgezeichnet.
Im Mai 2001 bekam sie den Jerusalem-Preis 2001 auf der israelischen Buchmesse in Jerusalem. Bei der Entgegennahme sorgte sie mit heftiger Kritik am Staat Israel und seiner Politik in den Palästinensergebieten für Aufsehen.
Sontag wurde als Vermittlerin zwischen den USA und Europa am 12. Oktober 2003 in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Bei der Feier waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wirtschaft zugegen. Die Laudatio hielt Ivan Nagel, der die Preisträgerin als "gelernte Europäerin" bezeichnete. Das demonstrative Fernbleiben des US-Botschafters Daniel Coats während der Zeremonie kritisierte sie in ihrer Dankesrede, in der sie die wachsende Kluft zwischen Europa und den USA zu überwinden suchte.
Zitate
Und wenn man das Wort „feige“ in den Mund nimmt, dann sollte es besser auf jene angewandt werden, die Vergeltungsschläge aus dem Himmel ausführen, und nicht auf jene, die bereit sind, selbst zu sterben, um andere zu töten. Wenn wir von Mut sprechen, der einzigen moralisch neutralen Tugend, dann kann man den Attentätern – was immer sonst auch über sie zu sagen wäre – eines nicht vorwerfen: daß sie Feiglinge seien. (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.09.2001; englisch in The New Yorker vom 24.09.2001)
Werke
The Benefactor (1963, dt. Der Wohltäter, ISBN 3-596-11414-4)
Against Interpretation (1966, dt. Kunst und Antikunst, ISBN 3-446-20428-8)
Death Kit (1967, dt. Todesstation, ISBN 3-446-13128-0)
Trip to Hanoi (1969, dt. Reise nach Hanoi)
Styles of Radical Will (1969)
Illness as Metaphor (1977, dt. Krankheit als Metapher, ISBN 3-446-20425-3)
On Photography (1977, dt. Über Fotografie, ISBN 3-596-23022-5)
I, etcetera (1978, dt. Ich, etc., ISBN 3-446-20426-1)
Under the Sign of Saturn (1980, dt. Im Zeichen des Saturn, Essays über E. M. Cioran, Antonin Artaud, H. J. Syberberg, Roland Barthes, Leni Riefenstahl, Walter Benjamin, Elias Canetti, ISBN 3-446-13126-4)
The Vulcano Lover (1989, dt. Der Liebhaber des Vulkans, ISBN 3-596-10668-0)
In America (2000, dt. In Amerika, ISBN 0-312-27320-7)
Regarding the Pain of Others (2003, deutsch Das Leiden anderer betrachten, ISBN 3-446-20396-6). Essay über die Kriegsfotografie, in dem Sontag teilweise die Aussagen ihres früheren Essays On Photography revidiert
Geist als Leidenschaft. In: Hüter der Verwandlung. Beiträge zum Werk von Elias Canetti 111-121
Weblinks
www.susansontag.com -> Ihre Homepage
www.litlinks.it/sx/sontag_s.htm übersetzte Texte und Sekundärliteratur im Internet
Schlimm, das! Zum Tod der US-amerikanischen Superliberalen Susan Sontag (junge Welt, 30. Dezember 2004)
www.telepolis.de/tp/ Die politische Rebellion der Erlebnisse - Zum Vermächtnis von Susan Sontag (01/2005)
Susan Sontag wurde als Susan Rosenblatt in eine jüdische Familie hineingeboren und ist die Tochter eines Exportkaufmanns und einer Lehrerin. Das Mädchen wurde von den Großeltern aufgezogen, als die Eltern in der Republik China waren.
Als Susan sechs Jahre alt war, starb ihr Vater an Tuberkulose. Die Mutter heiratete erneut; der Name des Stiefvaters war Sontag.
1949 ging Susan Sontag an die Universität in Chicago und studierte Französisch, Literatur und Philosophie. 1950 - mit 17 Jahren - heiratete sie den Soziologen Philip Rieff, mit dem sie eine Studie über den Einfluss von Sigmund Freud auf die moderne Kultur veröffentlichte. Seit den 1970er-Jahren lebte sie in einer Beziehung mit der Fotografin Annie Leibovitz.
Susan Sontag wohnte im Stadtteil Chelsea in New York. Sie trat als scharfe Kritikerin der Bush-Regierung insbesondere des Irak-Krieges in Erscheinung. Sie galt neben Mary McCarthy und Joan Didion als femme de lettres. Große Anerkenneung fanden ihre Essays zur Ästhetik und Hermeneutik in Fotografie, Film, Literatur und Kunst. Sie starb im Alter von 71 Jahren in New York an Leukämie.
Susan Sontag wurde auf dem Cimetière Montparnasse, Paris, Frankreich beigesetzt.
Auszeichnungen
Im Jahr 2000 wurde sie in den USA mit dem National Book Award, dem höchsten Buchpreis der USA ausgezeichnet.
Im Mai 2001 bekam sie den Jerusalem-Preis 2001 auf der israelischen Buchmesse in Jerusalem. Bei der Entgegennahme sorgte sie mit heftiger Kritik am Staat Israel und seiner Politik in den Palästinensergebieten für Aufsehen.
Sontag wurde als Vermittlerin zwischen den USA und Europa am 12. Oktober 2003 in der Frankfurter Paulskirche der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Bei der Feier waren zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Kunst und Wirtschaft zugegen. Die Laudatio hielt Ivan Nagel, der die Preisträgerin als "gelernte Europäerin" bezeichnete. Das demonstrative Fernbleiben des US-Botschafters Daniel Coats während der Zeremonie kritisierte sie in ihrer Dankesrede, in der sie die wachsende Kluft zwischen Europa und den USA zu überwinden suchte.
Zitate
Und wenn man das Wort „feige“ in den Mund nimmt, dann sollte es besser auf jene angewandt werden, die Vergeltungsschläge aus dem Himmel ausführen, und nicht auf jene, die bereit sind, selbst zu sterben, um andere zu töten. Wenn wir von Mut sprechen, der einzigen moralisch neutralen Tugend, dann kann man den Attentätern – was immer sonst auch über sie zu sagen wäre – eines nicht vorwerfen: daß sie Feiglinge seien. (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15.09.2001; englisch in The New Yorker vom 24.09.2001)
Werke
The Benefactor (1963, dt. Der Wohltäter, ISBN 3-596-11414-4)
Against Interpretation (1966, dt. Kunst und Antikunst, ISBN 3-446-20428-8)
Death Kit (1967, dt. Todesstation, ISBN 3-446-13128-0)
Trip to Hanoi (1969, dt. Reise nach Hanoi)
Styles of Radical Will (1969)
Illness as Metaphor (1977, dt. Krankheit als Metapher, ISBN 3-446-20425-3)
On Photography (1977, dt. Über Fotografie, ISBN 3-596-23022-5)
I, etcetera (1978, dt. Ich, etc., ISBN 3-446-20426-1)
Under the Sign of Saturn (1980, dt. Im Zeichen des Saturn, Essays über E. M. Cioran, Antonin Artaud, H. J. Syberberg, Roland Barthes, Leni Riefenstahl, Walter Benjamin, Elias Canetti, ISBN 3-446-13126-4)
The Vulcano Lover (1989, dt. Der Liebhaber des Vulkans, ISBN 3-596-10668-0)
In America (2000, dt. In Amerika, ISBN 0-312-27320-7)
Regarding the Pain of Others (2003, deutsch Das Leiden anderer betrachten, ISBN 3-446-20396-6). Essay über die Kriegsfotografie, in dem Sontag teilweise die Aussagen ihres früheren Essays On Photography revidiert
Geist als Leidenschaft. In: Hüter der Verwandlung. Beiträge zum Werk von Elias Canetti 111-121
Weblinks
www.susansontag.com -> Ihre Homepage
www.litlinks.it/sx/sontag_s.htm übersetzte Texte und Sekundärliteratur im Internet
Schlimm, das! Zum Tod der US-amerikanischen Superliberalen Susan Sontag (junge Welt, 30. Dezember 2004)
www.telepolis.de/tp/ Die politische Rebellion der Erlebnisse - Zum Vermächtnis von Susan Sontag (01/2005)
riesemann - 1. Jan, 13:13
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