Hentig, Hartmut von 1923
Hartmut von Hentig ist ein deutscher Pädagoge und Publizist.
Leben
Von Hentig wurde als Sohn des Diplomaten Werner Otto von Hentig und seiner Frau Natalie geb. von Kügelgen geboren. Sein Abitur legte er am Französischen Gymnasium in Berlin ab.
* 1945 Studium der Altphilologie an der Universität Göttingen
* 1947 Studium der Altphilologie an der University of Chicago
* 1953 Lehrer am Birklehof (Schwarzwald) und in Tübingen
* 1963 Ordentlicher Professor und Direktor des Pädagogischen Seminars in Göttingen
* 1968 Ruf an die Universität Bielefeld
* 1974 Gründung und wissenschaftlicher Leiter der Laborschule und des Oberstufenkollegs in Bielefeld
* 1987 Emeritierung
* Herausgeber der Neuen Sammlung - Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Neue Sammlung
Pädagogische Grundvorstellungen
Für seine grundlegenden pädagogischen Überzeugungen hat von Hentig die Formulierung Die Menschen stärken, die Sachen klären gefunden. Darin ist enthalten, dass der einzelne sich selbst vertrauen müsse, bevor er etwas verstehen und sich anverwandeln könne. Deshalb setzt von Hentig darauf, dass Kinder und Schüler über selbstbestimmtes Handeln und Verantwortung die Voraussetzung für das Verstehen und Umgehen mit komplexen Verhältnissen gewinnen. Seine ideale Schule ist eine Gemeinschaft von Verantwortlichen (er nennt sie unter Bezug auf die antike Demokratie Polis), die über der Gestaltung ihrer eigenen Lebensumwelt Regeln und Kenntnisse für das Leben in der komplexen Industriegesellschaft erarbeitet.
Selbstbestimmung ist ihm so wichtig, dass er vor dem "Curricula und Rahmenpläne entwerfende[n] Pädagogen" warnt und dem ihm politisch fernstehenden Helmut Schelsky zustimmt, wenn er soziale Selbständigkeit als auf moralischer Selbständigkeit beruhend ansieht. (Die Menschen stärken, die Sachen klären, S.167)
Obwohl von Hentig als der einflussreichste deutsche Pädagoge seit 1945 gilt, wurden bei der Reaktion der Kultusministerien auf die PISA-Studie seine Erkenntnisse trotz des anerkannten (und bei PISA bestätigten) Erfolges seiner Versuchsschulen kaum beachtet.
Auszeichnungen
* 1970 Schillerpreis
* 1986 Sigmund Freud-Preis
* 2003 Eugen-Kogon-Preis der Stadt Königstein (Dankrede und Laudatio von Annette Schavan)
* 2003 Preis der Schweizer Dr. Margit Egnér-Stiftung aus Zürich
Werke
* Ach, die Werte. Ein öffentliches Bewusstsein von zwiespältigen Aufgaben. Über eine Erziehung für das 21. Jahrhundert, Hanser, München, Wien, 1999
* Arbeit am Frieden. Übungen im Überwinden der Resignation, Hanser, München, Wien, 1987
* Aufgeräumte Erfahrung. Texte zur eigenen Person, Hanser, München, Wien 1983.
* Bibelarbeit. Verheissung und Verantwortung für unsere Welt, Hanser, München, Wien, 1988
* Bildung. Ein Essay, Hanser, München, Wien 1996.
* Das Bielefelder Oberstufen-Kolleg, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1971
* Die Bielefelder Laborschule. Aufgaben, Prinzipien, Einrichtungen. Eine empirische Antwort auf die veränderte Funktion der Schule. Band 7 Bielefeld, 1998
* Die Menschen stärken, die Sachen klären. Ein Plädoyer für die Wiederherstellung der Aufklärung, Reclam, Stuttgart, 1985
* Die Schule neu denken. Eine Übung in praktischer Vernunft, Hanser, München, Wien, 1993
* Ergötzen, Belehren, Befreien. Schriften zur ästhetischen Erziehung, Hanser, München, Wien 1985.
* Kreativität. Hohe Erwartung an einen schwachen Begriff, Hanser, München,Wien, 1998.
* Warum muss ich zur Schule gehen? Eine Antwort an Tobias in Briefen, 2001
* Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben,Beltz, 2002
* Rousseau oder die wohlgeordnete Freiheit, C.H. Beck, München, 2003
Weblinks:
">http://www.zeit.de/online/2005/39/hentig">
Leben
Von Hentig wurde als Sohn des Diplomaten Werner Otto von Hentig und seiner Frau Natalie geb. von Kügelgen geboren. Sein Abitur legte er am Französischen Gymnasium in Berlin ab.
* 1945 Studium der Altphilologie an der Universität Göttingen
* 1947 Studium der Altphilologie an der University of Chicago
* 1953 Lehrer am Birklehof (Schwarzwald) und in Tübingen
* 1963 Ordentlicher Professor und Direktor des Pädagogischen Seminars in Göttingen
* 1968 Ruf an die Universität Bielefeld
* 1974 Gründung und wissenschaftlicher Leiter der Laborschule und des Oberstufenkollegs in Bielefeld
* 1987 Emeritierung
* Herausgeber der Neuen Sammlung - Vierteljahres-Zeitschrift für Erziehung und Gesellschaft, Neue Sammlung
Pädagogische Grundvorstellungen
Für seine grundlegenden pädagogischen Überzeugungen hat von Hentig die Formulierung Die Menschen stärken, die Sachen klären gefunden. Darin ist enthalten, dass der einzelne sich selbst vertrauen müsse, bevor er etwas verstehen und sich anverwandeln könne. Deshalb setzt von Hentig darauf, dass Kinder und Schüler über selbstbestimmtes Handeln und Verantwortung die Voraussetzung für das Verstehen und Umgehen mit komplexen Verhältnissen gewinnen. Seine ideale Schule ist eine Gemeinschaft von Verantwortlichen (er nennt sie unter Bezug auf die antike Demokratie Polis), die über der Gestaltung ihrer eigenen Lebensumwelt Regeln und Kenntnisse für das Leben in der komplexen Industriegesellschaft erarbeitet.
Selbstbestimmung ist ihm so wichtig, dass er vor dem "Curricula und Rahmenpläne entwerfende[n] Pädagogen" warnt und dem ihm politisch fernstehenden Helmut Schelsky zustimmt, wenn er soziale Selbständigkeit als auf moralischer Selbständigkeit beruhend ansieht. (Die Menschen stärken, die Sachen klären, S.167)
Obwohl von Hentig als der einflussreichste deutsche Pädagoge seit 1945 gilt, wurden bei der Reaktion der Kultusministerien auf die PISA-Studie seine Erkenntnisse trotz des anerkannten (und bei PISA bestätigten) Erfolges seiner Versuchsschulen kaum beachtet.
Auszeichnungen
* 1970 Schillerpreis
* 1986 Sigmund Freud-Preis
* 2003 Eugen-Kogon-Preis der Stadt Königstein (Dankrede und Laudatio von Annette Schavan)
* 2003 Preis der Schweizer Dr. Margit Egnér-Stiftung aus Zürich
Werke
* Ach, die Werte. Ein öffentliches Bewusstsein von zwiespältigen Aufgaben. Über eine Erziehung für das 21. Jahrhundert, Hanser, München, Wien, 1999
* Arbeit am Frieden. Übungen im Überwinden der Resignation, Hanser, München, Wien, 1987
* Aufgeräumte Erfahrung. Texte zur eigenen Person, Hanser, München, Wien 1983.
* Bibelarbeit. Verheissung und Verantwortung für unsere Welt, Hanser, München, Wien, 1988
* Bildung. Ein Essay, Hanser, München, Wien 1996.
* Das Bielefelder Oberstufen-Kolleg, Ernst Klett Verlag, Stuttgart 1971
* Die Bielefelder Laborschule. Aufgaben, Prinzipien, Einrichtungen. Eine empirische Antwort auf die veränderte Funktion der Schule. Band 7 Bielefeld, 1998
* Die Menschen stärken, die Sachen klären. Ein Plädoyer für die Wiederherstellung der Aufklärung, Reclam, Stuttgart, 1985
* Die Schule neu denken. Eine Übung in praktischer Vernunft, Hanser, München, Wien, 1993
* Ergötzen, Belehren, Befreien. Schriften zur ästhetischen Erziehung, Hanser, München, Wien 1985.
* Kreativität. Hohe Erwartung an einen schwachen Begriff, Hanser, München,Wien, 1998.
* Warum muss ich zur Schule gehen? Eine Antwort an Tobias in Briefen, 2001
* Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben,Beltz, 2002
* Rousseau oder die wohlgeordnete Freiheit, C.H. Beck, München, 2003
Weblinks:
">http://www.zeit.de/online/2005/39/hentig">
riesemann - 30. Sep, 09:44
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